Sonntag, 19.10.2014
Jahresgottesdienst der Ökumenischen Notfallseelsorge Fichtelgebirge mit Steinwald
SELB - Der Jahresgottesdienst der Notfallseelsorge im Landkreis Wunsiedel hat in der Stadtkirche St. Andreas in Selb stattgefunden. Motto der ökumenischen Feier war ein Zitat aus dem Evangelium
des Johannes: "Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln." Pfarrerin und Notfallseelsorgerin Andrea Münster ging auf die extrem starken Gefühle ein, die Menschen in Ausnahmesituationen erleiden
müssen. Es sei oft schwer, diese Gefühle zu ertragen, beharrlich auszuhalten und dennoch eine professionelle Distanz zu wahren. Pfarrerin Münster betonte, dass Einsatzkräfte oft Werkzeuge Gottes
seien. "Oft mehr, als dem Einzelnen klar oder lieb ist."
Auch Dekan Hans Klier sprach von der Not, unabänderliche Situationen annehmen zu müssen. Von heute auf morgen könne alles im Leben anders kommen. Dies auszuhalten, falle nicht leicht. Menschen können einander beistehen, auch im Glauben. "Glaube schenkt euch den Mut, der weiterleben lässt", so Klier.
Der Tröstauer Pfarrer Christof Henzler verwies auf die jüngste deutsche Geschichte. Der Kummer nach der Teilung des Landes habe sich vor 25 Jahren mit der Wiedervereinigung in Freude verwandelt. Persönliche Erfahrungen schilderte Pfarrer Stefan Prunhuber aus Arzberg. "Einsatzkräfte sind Maschen eines riesigen sozialen Netzwerks", sagte Pfarrerin Andrea Münster, bevor sich die anwesenden Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, THW und Rettungsdienst segnen und salben ließen. Pfarrer Andreas Münster dankte allen, die den Gottesdienst mit Wort, Gebet und Musik mitgestalteten. Besonders dankte er der Zollkapelle Hof unter Leitung von Armin Scharnagl.
Anschließend lud die Freiwillige Feuerwehr Selb zu einem Imbiss ins Luther-Heim ein. Der nächste Gottesdienst der Notfallseelsorge wird im kommenden Jahr in Arzberg, in der dortigen Kirche Maria Immaculata, stattfinden.
Anm. d. Red.: Der Jahresgottesdienst stellt eine Art Abschluss des Einsatzjahres dar. Jeder Teilnehmer kann besondere positive
oder negative Einsatzerfahrungen des zurückliegenden Jahres im Kreise Gleichgesinnter vor dem geistigen Auge Revue passieren lassen und damit "abschließen". Es soll damit ermöglicht werden,
"unbelastet" in das neue Einsatzjahr zu starten. Die Teilnahme kann nur empfohlen werden.