Mittwoch, 26.10.2011

Ausbildung: Technische Hilfeleistung

 

MARKTREDWITZ - Um die Technische Hilfeleistung (THL) "daheim" zu sichern, wenn die Marktredwitzer Kameraden andernorts im Einsatz gebunden sind oder einfach als personelle Unterstützung, greift bislang die FF Lorenzreuth helfend mit ein. Mit der FF Brand-Haingrün befasst sich nun, auch auf Initiative des Marktredwitzer Kommandos, eine zweite Stadtteilfeuerwehr verstärkt mit dem Thema THL.

 

Maximilian Seiler (FF Marktredwitz) weihte die Anwesenden zunächst in das Basiswissen ein. Gemeinsam wurden wichtige Erstmaßnahmen besprochen, welche jede Ortsfeuerwehr in der Entwicklungsphase des Einsatzes durchführen kann:

  • Richtige Fahrzeugaufstellung! (Rettungsdienst und nachrückende Kräfte berücksichtigen!).
  • Absicherung der Einsatzstelle!
  • Prüfen: Batterie wirklich abklemmen? (kein Strom für den Antrieb von evtl. eingebauten elektrischen Sitzen! Genau erkunden!).
  • Brandschutz sicherstellen! (Wasser, Schaum, Pulver)
  • Verletzte/Betroffene ständig betreuen!
  • 30-60-90 Regel beachten!
  • Erkunden: Haben wirklich alle Airbags ausgelöst?
  • Erkunden: Laufen Flüssigkeiten aus dem Fahrzeug? (Benzin, Öl, Kühlwasser?)
  • Erkunden? Feuer?
  • Erkunden: Überraschungen im Fahrzeug vorhanden? (Gefahrstoffe im Koffer-/Innenraum)

Auch betonte er, dass besonders im THL-Bereich strukturiertes und eigenständiges Arbeiten der Trupps einsatzentscheidend sei. Der Gruppenführer/Einsatzleiter könne sich nicht "en détail" um Unterbau, Glasmanagement und "Schnittführung" kümmern. Eine fundierte Ausbildung des Personals halte dem GF den Kopf für weitere wichtige Überlegungen frei.

 

Die "Goldene Stunde des Schocks", d.h. 20 min. für Alarmierung und Anfahrt, 20 min. für die Befreiung und die Erstversorgung des Patienten und 20 min. für Übergabe und Transport ins Klinikum, ist das Zeitmaß, welches es einzuhalten gilt.

Ist der Patient innerhalb einer Stunde im Klinikum,

sind seine Chancen am Größten.

Und so wird´s gemacht:

Fahrzeug steht auf den Rädern, 1 Person im Fahrzeug eingeklemmt

1. Sichern und Unterbauen

Das Unfallfahrzeug wird in der vorgefundenen Lage gesichert. Dann erfolgt das Unterbauen beidseitig unterhalb der A-Säulen und mittig zwischen B- und C-Säulen. Auf dem Markt werden hierfür unterschiedliche Systeme angeboten, es sind bei manchen Feuerwehren auch Eigenentwicklungen im Einsatz. Wichtig ist, dass sich das Fahrzeug nicht unkontrolliert bewegt und dadurch Erschütterungen vermieden werden.

2. "Glasmanagement"

Scheiben aus ESG (Einscheiben-Sicherheitsglas, auch bekannt als SEKURIT- oder Krümelglas) werden von außen flächig mit Spezial-Klebefolie abgeklebt und mit einem Federkörner zerstört. Die aufgeklebte Folie verhindert weitestgehend, dass lose Glaskrümel in das Fahrzeug fallen. Die Scheiben können "am Stück" nach außen herausgedrückt und entfernt werden, der Arbeitsbereich bleibt "sauber".

Scheiben aus VSG (Verbund-Sicherheitsglas) brauchen nicht abgeklebt werden, da diese nicht "zerspringen" können. Sie sind mit der Karosserie verklebt und müssen zersägt oder an der Klebenaht herausgeschnitten werden.

3. Angriffspunkte schaffen

Hierzu wird mit dem Halligan-Tool (auch Hooligan-Tool - anderer Hersteller, ansonsten gleiches Werkzeug) jeweils 1 Loch in jeden Kotflügel und jeweils 1 Loch in den linken und rechten Kantenbereich der Motorhaube geschlagen. Der Abstand der Löcher richtet sich nach der Öffnungsweite der Rettungsschere.

4. Fahrzeugstruktur schwächen

Die unter 3. genannten Löcher dienen nun als Angriffspunkt für die Rettungsschere: Mit jeweils einem Schnitt pro Seite werden die Längsträger durchtrennt und die Fahrzeug-struktur dadurch geschwächt. Eine wichtige Vorbereitung für folgende Maßnahmen.

5. Türen abnehmen

Mit dem Rettungsspreizer werden nun die Türen, am Kotflügelfalz beginnend, an den Türscharnieren abgespreizt.

6. Horizontalschnitte in der A-Säule

mit der Rettungsschere bieten Angriffspunkte für den Rettungspreizer. Durch das Öffnen des Spreizers im nun entstandenen sog. "Fußfenster" verschiebt sich die A-Säule nach oben, die vorher durchtrennten Längsträger knicken durch, der Fahrzeugvorderbau bewegt sich vom Eingeklemmten weg. Der Fußraum wird frei.

In unserem Fall haben wir die B-Säule ebenfalls entfernt. Hierzu wurden jeweils 2 pfeilförmige Schnitte in Fahrzeugdach und Schweller gesetzt und die B-Säule herausgenommen.

Variante zu 3., 4. und 6.

Durch Einsatz eines Rettungszylinders kann, nach Durchtrennen der A-Säulen im Dachbereich und der Schweller im Bereich der A-Säulen, der gesamte Fahrzeugvorderbau vom Verletzten weggedrückt werden. Diese Variante kann aber nur angewendet werden, wenn die Füße des Patienten frei sind.

Wird fortgesetzt ...

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